Mitteleuropa erlebt eine partielle Sonnenfinsternis. Neben spektakulären Bildern verdanken wir diesem Event auch spannende Auswirkungen auf den Stromhandel.
Zwischen 11:15 und 14:00 Uhr wird eine Verdeckung der Sonne um circa 25% erwartet. Alleine in Deutschland würde dies bei wolkenlosen Bedingungen einen Einbruch der Stromproduktion durch Sonnenenergie von bis zu 8’000 MW zur Folge haben. Dies entspricht ungefähr dem maximalen Strombedarf der Schweiz am selben Tag. Die grosse Frage lautet nun: wie wirkt sich dies auf den Stromhandel aus?
Bedingungen am 25. Oktober 2022
Wir erwarten eine für die Jahreszeit mittlere PV-Produktion von circa 20’000 MW in der Spitze. Dadurch ergibt sich ein Einbruch der PV-Produktion von 3’500 MW gegenüber dem normalen Produktionsverlauf.
Marktverhalten
An der day-ahead Auktion der EXAA beobachten wir eine aussergewöhnliche zweite Preisspitze zwischen 11 und 14 Uhr. Es ist davon auszugehen, dass die Stromhändler die reduzierte Produktion eingeplant haben.
Im untertägigen Handel der Epex Spot sind keine nennenswerten Preisentwicklungen zu beobachten. Die Daten der Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland zeigen, dass es während der Sonnenfinsternis nicht zu einer schematischen Über- oder Unterdeckung von Strom gekommen ist. Mal gab es ein bisschen zu viel Strom, mal ein bisschen zu wenig.
Unser Fazit
Die Stromhändler haben im Kollektiv ihren Job gut gemacht und die richtigen Preis- respektive Dispatching-Signale gesetzt. Sie haben ihren Teil zu einer sicheren Energieversorgung beigetragen.